Presse
22.03.2015 Konzert der Stadtkapelle

    Stadtkapelle surft locker über alle Stilgrenzen hinweg
 

Vom klassischen Concertino übers Rock- und Pop-Medley: Stadtkapelle Herrenberg meistert alle musikalischen Hürden

Kreiszeitung-Artikel vom 25.03.2015


Die Stadtkapelle Herrenberg in vollem Einsatz: Das Publikum in der Stadthalle bekam drei Stunden lang Blasmusik vom Feinsten auf die Ohren – und dankte es mit kräftigem Applaus Foto: Winkler

Der Blasmusikfreunden bestens bekannte „Deutschmeister Regimentsmarsch“ von Wilhelm August Jurek war am vergangenen Sonntag in der Stadthalle der Beginn zu einem herausragenden Konzertabend der Stadtkapelle Herrenberg unter der Leitung von Matthias Beno.

HERRENBERG (enk). Wer nach diesem Auftakt auf weitere traditionelle Blasmusik wartete, war sicher enttäuscht, oder musste sich bis zur Zugabe gedulden, denn der erste Konzertteil war der symphonischen Blasmusik gewidmet, die, brillant und präzise vorgetragen, schon seit vielen Jahren einen „Stammplatz“ im musikalischen Angebot der Stadtkapelle hat.

Auftakt war das „Concertino“ von Karl Maria von Weber, im Original für Solo-Klarinette und Streichorchester geschrieben und von Alfred Reed für Blasorchester arrangiert. Solistin an der Klarinette war Linda Schwab, die auch schwierigste Passagen bravourös meisterte und im Zusammenspiel mit dem 75-köpfigen Orchester stets die notwendige Ruhe und solistische Präzision bewahrte. Neben Dirigent Beno hatte Linda Schwab an diesem Abend wohl am meisten zu tun: Solo an der Klarinette, danach spielte sie Bassklarinette, führte den ganzen Abend durch das Programm und unterstützte auch noch die Jugendkapelle beim Musizieren.

Ein weiterer Höhepunkt des Abends war die „Ouvertüre 1812“ von Peter Iljitsch Tschaikowsky ebenfalls für ein Streichorchester geschrieben und diesmal von Dan Godfrey für Blasorchester arrangiert. Das Werk, das den Sieg Russlands in den napoleonischen Kriegen darstellen soll, wurde vom Orchester gekonnt umgesetzt. Die wechselnden Passagen von „Kampflärm, Hymnen und Siegestaumel“ wurden dynamisch hervorragend herausgearbeitet, die abwechselnden Läufe zwischen tiefen Bässen und den Holzbläsern wirkten gekonnt und professionell und wurden vom präzisen Schlagwerk mit Donnerschlägen untermauert.

Den Abschluss des ersten Teil bildete die Original-Komposition „Ouvertüre for a New Age“ von Jan de Haan, die mit einer festlichen Eröffnung durch die Blechbläser begann, gefolgt von einer fröhlichen und schnellen Rhythmusgruppe. Ein kurzer dunkler und bedrohlicher Teil führte dann mit einem großen Crescendo fließend in den Schlussteil, das „neue Zeitalter“.

Nach einer kurzen Pause hatte die Jugendkapelle unter Leitung von Branko Herbstreit ihren großen Auftritt und spielte passend zum Anlass „A little Opening“ von Thiemo Kraas, eine aufregende und spannende Eröffnungsfanfare. Auch die Jugendkapelle hat begnadete Solisten in ihren Reihen: Lukas Behrens an der Flöte spielte das „Andante in C-Dur“ von Wolfgang Amadeus Mozart. Er überzeugte durch sein gekonntes solistisches Flötenspiel, das die relativ einfache Melodieführung zu einem musikalischen Erlebnis werden ließ.

Ganz in Ihrem Element waren die zirka 40 Jugendlichen bei „Caribbean beat“, das an den Rhythmus, das Feuer und Temperament des „Karneval in Rio“ erinnert. Klar, dass sich das Publikum nach diesen Klängen noch eine Zugabe wünschte, was prompt erfüllt wurde.

Die Stadtkapelle ganz in Schwarz

Schon beim Anblick der Musiker, jetzt ganz in schwarz gekleidet, sollte dargestellt werden, dass mit dem letzten Teil des Abends etwas ganz Besonderes auf der musikalischen Speisenkarte stand: „Moderne Rhythmen“ im Big Sound der Blasmusik präsentiert von Matthias Beno und seiner Stadtkapelle.

Gestartet wurde mit der Titelmusik von „Starwars“, bearbeitet als Disco-Marsch. Danach „Showdown for Band“ der Siegertitel beim internationalen Wettbewerb für Unterhaltungsmusik in St. Gallen, komponiert von Gilbert Tinner mit prächtigem Saxophon-Solo gespielt von Daniela Herwanger. Die weltweit erfolgreiche kalifornische Rockband „Toto“ brachte den 90er- Jahre-Rock-Pop in die Herrenberger Stadthalle. Die Erfolgstitel „Rosanna“, „Africa“ und „Hold the Line“ wurden zu einem stimmungsvollen Medley verarbeitet, wieder mit Saxophon-Solo, diesmal gespielt von Andreas Marquart. Zum Abschluss des letzten Teils des Konzerts dann „Mission Impossible Theme“ von Lalo Schiffrin. Wer die Fernsehserie „Kobra übernehmen Sie“ kannte, kennt auch diese Titelmelodie.

Klar, dass auch die Stadtkapelle noch zwei Zugaben parat hatte und die Zuhörer auf den nächsten „Großen Auftritt“ der Stadtkapelle aufmerksam machte: Am 7. Juli bei den Sommerfarben bringt die Stadtkapelle den „Sound of Cinema“ mit Sängerin Veronica Dressler auf den Herrenberger Marktplatz.


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