Der
Ablauf des Großen Zapfenstreich
Auszug aus: www.militaermusik.bundeswehr.de
Im Laufe der Zeit wurde es üblich, das Zeichen
zur Nachtruhe auch in musikalischer Form zu geben. Bei
der Kavallerie geschah dies durch Trompetensignale (die
„Retraite“), bei der Infanterie durch besondere
Spielstücke für Flöte und Trommel.
Das heute übliche Zeremoniell des Großen
Zapfenstreichs geht auf die Befreiungskriege (1813 –
1815) zurück. Aus dieser Zeit stammt auch der Brauch,
dem Zapfenstreich ein kurzes Abendlied folgen zu lassen.
König Friedrich Wilhelm III befahl unter dem Eindruck
eines Brauches in der Russischen Armee im August 1813
auch bei seinen Truppen nach dem Zapfenstreich ein Gebet.
Auf dieser Grundlinie (Locken – Zapfenstreich
– Gebet) stellte Friedrich Wilhelm Wieprecht ,
der legendäre Wegbereiter deutscher Blas- und Militärmusik,
die noch heute gültige Form des Großen Zapfenstreiches
zusammen.
Er erklang auf diese Weise mit 1200 Mitwirkenden erstmalig
am 12. Mai 1838 in Berlin als Abschluss eines Großkonzertes
zu Ehren des russischen Zaren. Die damals erklungene
Spielfolge umriss bereits ein Konzept, das bis zum Jahre
1918 zwar vielerorts variiert wurde, sich aber wie ein
roter Faden bis zum heute verbindlichen Ablauf durchzieht:
Locken zum Zapfenstreich (Spielleute)
Zapfenstreichmarsch (Spielleute und Musikkorps)
Retraite (die 3 Posten des traditionellen Zapfenstreiches
der berittenen Truppen, Musikkorps)
Zeichen zum Gebet (Spielleute)
Gebet (Spielleute und Musikkorps)
Abschlagen nach dem Gebet (Spielleute)
Ruf nach dem Gebet (Musikkorps)
Seit 1922 endet der Große Zapfenstreich mit der
Nationalhymne
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